Der Bürgermeister eines Alpendorfes findet in einer Gebirgshütte vier elternlose Kinder. Er nimmt sie bei sich auf. Jahre später holen Verwandte zwei der Kinder, die Knaben, ins Rheinland. Der Ältere wird Maler, der Jüngere schreibt Gedichte. Der erste Weltkrieg entreißt ihn seiner romantischen Welt. Er schließt sich einem Kreise fortschrittlicher junger Künstler und Schriftsteller in Berlin an und wird ihr Verleger. 1933 treibt der Terror ihn ins Exil. Zunächst von Prag, dann von New York aus setzt er seinen Kamp für eien menschlichere Welt fort und kehrt schließlich in die Heimat zurück. Diese fünfzig Jahre seines bewegten Lebens sind der Rahmen des Buches.Eigentümlich ist seine Form: eine Kette abgeschlossener und doch zusammenhängender Vorgänge. Darüber sagt der Verfasser: Als Kind liebte ich sehr eine bestimmten Weg, weil sogenannte Stationen ihn säumten: lebensgroße und buntbemalte Figuren - der Jesusknabe, die Geldwechsler, Pharisäer und Apostel, Maria, Pilatus, römische Soldaten, die Schächer und der Gekreuzigte. Sie machten mir die biblische Geschichte zur Gegenwart. Ich habe versucht, Erlebnisse und Erfahrungen aus unserer Zeit, in der zweimal das lebende Geschlecht gekreuzigt worden ist, gewissermaßen auch in Stationen darzustellen. Begegnungen mit dem eigenen Ich an Scheidewegen seiner Entwicklung verknüpft der Autor mit fremden Schicksalen zu einem dichten, bei aller Wirklichkeitstreue seltsam poetischen Gewebe. Manches Detail ist herb, ja tragisch das ganze Bild aber atmet jenen fröhlichen Glauben an den Sinn des Lebens, den der Titel Immergrün umschreibt.