Die Nacht zum Neujahrstag 1475 in Waiblingen: Der neue Türmer Martin bekommt ein Hochzeitgeschenk in seinen Eimer gelegt. Der Überbringer schreit hinauf: Sei eingedenk deines Schwures, kein Turm ist zu hoch, kein Grab zu tief für Gottes Richterschwert und für unsern Pfeil. Martin, der Hildegard, die Witwe des alten Türmers, geheiratet hat, zieht den geschenkten Kasten in dem Eimer hoch und brummt: Wäre ich nur nie bei den alten Mördern gewesen! Martin meint die Kronenwächter. Ihr Abgesandter reitet fort. In dem Kasten liegt ein etwa sechs Monate alter Knabe auf einem Totenschädel. In dem Schädel steckt etwas Blinkendes so etwas wie ein Ring. Im Kasten liegen noch fünf Goldgulden. Das Kind gleicht einem Ritter, dem Martin erst vor einem knappen halben Jahr im Auftrag der Kronenwächter den Schädel gespalten hatte. Darauf hatte Martin den Dienst als Reisiger quittiert. Das kinderlose Türmer-Ehepaar zieht den Jungen groß. Er wird auf den Namen Berthold getauft. Später beschäftigt der Bürgermeister Steller den geschickten Jungen als Ratsschreiber.Achim von Arnim (1781-1831) war ein deutscher Schriftsteller. Neben Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff gilt er als ein wichtiger Vertreter der Heidelberger Romantik.